- Southey
- Southey['saʊȓɪ, 'sʌȓɪ], Robert, englischer Schriftsteller, * Bristol 12. 8. 1774, ✝ Greta Hall (bei Keswick, County Cumbria) 21. 3. 1843; studierte in Oxford, wo er mit S. T. Coleridge zusammentraf. Southey begeisterte sich früh für die Französische Revolution und plante mit Coleridge die Errichtung einer utopischen Kommune in Amerika (»Pantisokratie«). Er verfasste »republikanische« Dramen (»The fall of Robespierre«, 1794, mit Coleridge), Gedichte (v. a. Balladen) sowie heute fast vergessene Versepen (»Roderick, the last of the Goths«, 2 Bände, 1814). Wegen seiner Ansiedlung im Seengebiet Cumberlands (1800) wurde er (wenn auch als weniger hervorragender Vertreter) mit Coleridge und W. Wordsworth zur als »Lake School« bezeichneten jüngeren Generation der englischen Romantiker gezählt. Nach seiner Wendung zu einer politisch konservativen Haltung schrieb er ab 1809 für »The Quarterly Review«, war ab 1813 Poet laureate und verfasste zahlreiche biographische (»Life of Nelson«, 2 Bände, 1813; deutsch »Admiral Nelson's Leben, Kämpfe und Siege«), historische und geographische Werke. Southey wird heute v. a. wegen seines klaren, präzisen Prosastils geschätzt, so in den als satirische Zeitkritik angelegten Briefen eines fiktiven Spaniers (»Letters from England by Don Manuel Espriella«, 1807). Sein pflichtgemäß anlässlich des Todes von Georg III. verfasstes Gedicht »A vision of judgement« (1821) führte zu einer literarischen Kontroverse mit Lord Byron.Ausgaben: The poetical works, 10 Bände (1837-48, Nachdruck 1977, 5 Bände); The life and correspondence of R. Southey, herausgegeben von C. C. Southey, 6 Bände (1849-50, Nachdruck 1969); Poems, herausgegeben von M. H. Fitzgerald (1909).J. Simmons: S. (Neuausg. Port Washington, N. Y., 1968);R. S. The critical heritage, hg. v. L. Madden (London 1972, Nachdr. ebd. 1995);M. Storey: R. S. A life (Oxford 1997).
Universal-Lexikon. 2012.